Geseke (NRW) – In der Silvester-Nacht sind fünf Menschen bei Feuerwerks-Explosionen ums Leben gekommen. In NRW starb ein 24-Jähriger durch einen selbst gebauten Böller, in Sachsen erlagen zwei Männer ihren schweren Verletzungen, nachdem sie Feuerwerk gezündet hatten. In Hamburg starb ein 20-Jähriger bei der Explosion seiner Kugelbombe. Einen weiteren Toten meldet die Polizei aus Brandenburg.
Böller war selbst gebaut
Ein Notruf erreichte die Leitstelle am Silvester-Abend um 22.40 Uhr aus Geseke (Nordrhein-Westfalen): Ein schlimmer Böller-Unfall habe einen jungen Mann das Leben gekostet.
Laut Polizei feierte der 24-Jährige mit seiner Familie in der Kleinstadt im Kreis Soest. Zum Böllern ging er mit anderen Partygästen auf ein Feld am Ortsrand. Dort entfernte er sich nach ersten Ermittlungen von der Gruppe, um Feuerwerk zu zünden. War ihm klar, dass sein Böller besonders kräftig explodieren würde?
Es krachte, dann fanden die Begleiter den Mann. Er war leblos. „Es gibt keine direkten Augenzeugen für den Unfall. Die Ermittlungen, um was für einen Feuerwerkskörper es sich handelt, hat die Kripo übernommen“, sagte eine Polizeisprecherin.
Nach BILD-Infos hatte der Mann den Unglücks-Böller selbst gebastelt. Die Wucht der Explosion war so enorm, dass Gliedmaßen abgetrennt wurden. Anwohner in mehr als 500 Metern Entfernung hörten gegen 22.30 Uhr einen extrem lauten Knall, 15 Minuten später kamen Rettungswagen und Polizei.
Notfallseelsorger betreuen zwei Erwachsene und drei Kinder, die den Toten gefunden haben.
Zwei Böller-Tote in Sachsen
Zum zweiten Todesfall kam es in Oschatz (Sachsen)! Dort zündete gegen 22.15 Uhr ein 45-Jähriger eine Großfeuerwerksbombe der Kategorie F 4. Pyrotechnik mit dieser Kategorie darf in Deutschland nur von Menschen gekauft und verwendet werden, die eine Erlaubnis dafür haben.
Beim Zünden des Feuerwerks zog sich der Mann schwere Kopfverletzungen zu. „Er starb wenig später im Krankenhaus“, bestätigte Polizeisprecherin Berit Wünscher.
Der zweite Todesfall in Sachsen: In Hartha (bei Döbeln) zündete ein 50-jähriger Mann gegen 18.30 Uhr in Anwesenheit einiger Familienangehöriger eine Kugelbombe. Bei der Explosion zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er noch vor Ort starb. „Die Ermittlungen zum genauen Hergang des Unglücks laufen noch“, sagte ein Sprecher der Polizei in Chemnitz.
Mann (20) stirbt in Hamburg
Nach BILD-Informationen ist auch in Hamburg-Ochsenwerder ein junger Mann (20) bei der Explosion eines selbst gebauten Sprengsatzes tödlich verletzt worden. Nach ersten Informationen wollte er wohl mit einem Abwasserrohr aus Plastik eine Kugelbombe in die Luft schießen. Doch der Sprengsatz explodierte zu früh. Ein Notarzt konnte den Mann nicht mehr retten. Die Feuerwehr ließ einen Sprengmeister kommen; er stellte das Rohr und die Böller-Reste sicher.
Ein weiterer Mensch kam in Brandenburg ums Leben
Zum fünften Unfall gibt es bisher keine Details. Eine Person sei bei einem Unfall mit einem Silvesterböller im Landkreis Oberhavel ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher des Brandenburger Lagezentrums laut der Deutschen Presse-Agentur. Die Kriminalpolizei ermittle vor Ort.