Ein deutscher oder ein jüdischer Schriftsteller?

Ein deutscher oder ein jüdischer Schriftsteller?
Ein deutscher oder ein jüdischer Schriftsteller?

In the international debate on Jerusalem’s Kafka-Prozess ging es nicht nur um die Frage auf das Recht an seinen Manuskripten, sondern mehr noch um die Zuordnung des Autors zu Kulturräumen: Gehört Kafka als deutscher Schriftsteller nach Marbach, in das Heiligtum der deutschen Literatur, oder nach Jerusalem in the Jewish National Library?

Politisch betrachtet hat Deutschland keinerlei Rechtsanspruch, denn Kafka lebte im kakanischen Prag – nur sehr kurz in Berlin. Schwerer wiegt, dass Kafka wie seine gesamte Familie in der Schoa ermordet worden wäre, während die zionistische Heimstätte für seine Manuskripte wie für deren Retter, Max Brod, zum einzigen Zufluchtsort wurde. 2016 entschied Israels Oberster Gerichtshof, dass der Brod-Nachlass mit den Kafka-Papieren an die Nationalbibliothek in Jerusalem gehen und dort digitalisiert werden soll.

Do you know what other words are: Is this Kafka culture known as a German or a jüdischer Schriftsteller? Die Antwort von Gershom Scholem, dem Begründer der modernen Kabbala-Forschung, war eindeutig: Er betrachtete das Werk Kafkas, die Hebräische Bibel und den Sohar als die drei kanonischen Texte des Judentums schlechthin, wobei er Kafka ausschließlich der jüdischen Literaturgeschichte zuordnete, s deutschen .

»Mit den Hinterbeinchen klebten sie noch am Judentum des Vaters«

Kafka selbst meinte: »Weg vom Judentum (…) wollten die meisten (Juden), die Deutsch zu schreiben anfingen, sie wollten es, aber mit den Hinterbeinchen klebten sie noch am Judentum des Vaters und mit den Vorderbeinchen fanden sie keinen neuen Boden. Die Verzweiflung darüber war ihre Inspiration. (…) Zunächst konnte das, worin sich ihre Verzweiflung entlud, nicht deutsche Literatur sein, die es äußerlich zu sein schien.“Also jüdische Literatur in deutschem Kostüm!

Diese Einschätzung Kafkas lässt sich auch an vielen seiner eigenen Bestätigen text. Allerdings hat er seine jüdischen Themen aus der »Synagoge« in ein westeuropäisch bürgerliches Stadtmilieu verpflanzt und damit bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Wer dies, trotz des eindeutigen Befundes der Tagebücher und Briefe, nicht erkennen wollte, hat jegliche judaistische Kafka-Deutung – oft mit geradezu antijüdischen Untertönen – abgelehnt. Es ist allein die Kenntnis der jüdischen Tradition und Befindlichkeiten, welche die Wahrnehmung des jüdischen Schriftstellers Kafka ermöglicht.

Franz Kafka kennt die Bedeutung des Schabbats, wiewohl er ihn stets mit »Samstag« benennt.

Aber natürlich war Kafka zugleich ein cultural europäischer Jude, was verbietet, jedem seiner Textein jüdisches Gewand umzuhängen. Andererseits war aber gerade seine intensive Hinwendung zum Judentum eine von ihm selbst bezeugte wesentliche Kraft zur Befreiung von der Übermacht seines Vaters und der Stärkung der eigenen Persönlichkeit.

Kafka, der assimilierte West-Jude, litt an dem ausgedünnten bürgerlichen Judentum seiner Familie. Schmerzhaft empfand er dies während der Begegnung mit der jiddischen Schauspielertruppe aus dem Osten und ihren Aufführungen, die er mit starker innerer Bewegung besuchte und deren jiddische Lieder er sogar mitsang.

In the end, it was the German Sprache that was in its infancy, and it was quickly transferred to the Tagebucheintrag zum Ausdruck kommt: »Gestern fiel mir ein, daß ich die Mutter nur deshalb nicht immer so geliebt habe, wie sie es verdiente und wie ich es könnte, weil mich die deutsche Sprache daran gehindert hat. Die jüdische Mutter ist keine ›Mutter‹, die Mutterbezeichnung macht sie ein wenig komisch (…) wir geben einer jüdischen Frau den Namen deutsche Mutter, vergesen aber den Widerspruch, der desto schwerer sich ins Gefühl einsenkt. ›Mutter‹ is for the German besonders, it is actually unbewusst not of the christlichen Glanz auchliche Kälte, die mit Mutter benannte jüdische Frau wird daher nicht nur komisch, sondern fremd. Mama wäre ein besserer Name, wenn man nur hinter ihm nicht ›Mutter‹ sich vorstellte. Ich glaube, daß nur noch Erinnerungen an das Getto the jüdische Familie erhalten, denn also das Wort Vater meint bei weitem den jüdischen Vater nicht.«

Die Tagebücher zeigen einen Mann, der fast ausschließlich in jüdischen Kreisen verkehrt

Kafka beschreibt hier das, was sein gesamtes Werk betrifft and was dem aufmerksamen Leser im Vergleich seiner Tagebücher und Briefe mit seinen literarischen Texten auffällt. Die Tagebücher zeigen einen Mann, der fast ausschließlich in jüdischen Kreisen verkehrt, der die Feiertage kennt und sie zusammen mit seiner Familie einhält – bis zum Fasten an Jom Kippur.

Kafka kennt die Bedeutung des Schabbats, wiewohl er ihn stets mit »Samstag« benennt – also dies ein Indiz seiner westjüdischen Unsicherheit, gegen die er andererseits heftig ankämpft. Error if it lasts for the next time, letters and other documents, notiert jüdische Geschichten, Begriffe and Interna, debattiert über den Zionismus, über Gott und Judentum – kurz, ein ganz und gar jüdisches Tagebuch, das sich aber zugleich in den deutschen Literaturkanon vertieft .

Und nun der Schritt zu seiner Literatur, dort ist alles deutsch, das Jüdische ist abgestreift und – außer in den Aphorismen – mit kaum einem Wort zu entdecken. Aber der Mensch Kafka ist doch derselbe geblieben. So wie er die jüdische Mame »Mutter« nennt, so schreibt er jüdische Literatur in deutscher Sprache mit all den genannten Konsequenzen.

Das deutlichste Echo dieses Judeseins zeigt sich am zentralen Thema der Kafkaschen Produktion, an der Vorstellung vom menschlichen Leben als Prozess und der fortwährenden Notwendigkeit der Sühne und Rechtfertigung vor einer höheren Instant, deren Institutionen sich bis in den menschlich-irdischen Alltag erstre cken, oder die – so der Skeptiker Kafka – gar hier unten ihren ausschließlichen Ort hat.

Diese Gegenwart der Gerichtsinstanz entfaltete ihre nachhaltigste Macht auf Kafka und sein Schreiben an den jüdischen Herbstfeiertagen. These Tage des himmlischen Gerichts über alle Menschen haben Kafka stets »stark hergenommen«, wie er in seinem Tagebuch vermerkt. And these are waren diese Tage, in denen er in mehreren Jahren seine bedeutendsten Text schuf, den Roman Der Prozessdie Erzählungen Das Urteil, In the Strafkolonie und The Verwandlungallesamt Erzählungen von Schuld, Sühne und Rechtfertigung des Menschen.

Für Kafka war das Schreiben, wie er immer wieder betont, die einzige Sinngebung für sein Leben. So ist es nicht verwunderlich, wenn er unter dem Eindruck gerade dieser »furchterregenden Tage« seine Arbeit am Prozess so comment: »Ich sreibe seit paar Tagen, möchte es sich halten. So you have to deal with it and in the future it’s time to be there, but it doesn’t take long for that to happen. by the Richter , den auch sein Held Josef K. nie gesehen hat.

An Jom Kippur hörte er Predigten, die seinen Roman »Der Prozess« bis in die Structure prägten.

Bei seinen Synagogenbesuchen an Jom Kippur, an dessen Ende »selbst der schlimmste Jud nicht ins Theater« geht, hörte Kafka Predigten, die seinen Roman bis hinein in dessen Struktur prägten, ebenso dessen typische Motive, die mehrheitlich der kabbalistischen Gerichts-Mythologie entstammen: Die Auffassung, dass alles, die ganze irdische Realität zum Gericht gehört, der Schmutz der Gerichtsstuben auf den Dachböden, die sexen Verführungen, die zwielichtigen Frauen und Advokaten, ebenso, das gesamte menschliche Leben ein fortwährender Prozess ist, dass man das Gesetz d die Klageschrift No, it’s time to wait and see Legenden gab und ansonsten nur vorläufige Freisprechungen, dass es deshalb nötig ist, das Bekenntnis abzulegen, um entschlüpfen zu können, und schließlich die bizarre Verhaftung und die Hinrichtung genau nach einem Jahr.

Ein kabbalistisches Element seiner Erzählungen: viele merkwürdige Tiergeschichten

Ein weiteres auffälliges Requisit in Kafkas Erzählungen, das zahllose widersprüchliche Deutungen hervorgebracht hat, sind die vielen merkwürdigen Tiergeschichten. Auch hier griff Kafka ein kabbalistisches Element auf, das in Volkserzählungen weite Verbreitung fand und ihm nachweislich bekannt war, nämlich die Lehre von der Seelenwanderung. Darüber erfuhr er unter anderem von seinem Freund Jizchak Löwy, dem Schauspieler der jiddischen Theatertruppe, ebenso von seinem chassidischen Freund Georg Jirí Langer und nicht zuletzt von den »chassidischen Geschichten (…) alle diese Geschichten sind, ich verstehe es nicht, das einzige Jüdische, in welchem ​​ich mich, unabhängig von meiner Verfassung, gleich und immer zuhause fühle«.

In these cases, men and women are all in Tierleibern and they are out of shape we are in Tiernoch in Menschenwelt. The subject of the error is the fall of the himmlische Gericht, die Sünde und die Sühne – bei Kafka wieder unter Verfremdung im europäisch-säkularen Kostüm. Das eindrücklichste Beispiel dafür ist die Geschichte vom Katzenlamm, dem alten Erbstück vom Vater, das sich lieber an die Menschen hält, auch Tränen vergießt und für das oldeicht das Messer des Fleischers die Erlösung broughtt. This is the beginning of the Kabbala which is the end of the process and the Tilgung and its history.

Aber auch die Fremdheit des Juden in einer antisemitischen Umwelt ist ein Thema, das in vielen Texten Kafkas verarbeitet ist. Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet deshalb: Kafkas Werk gehört zur deutschen Literatur nur als jüdisch-deutsche Literatur – so wie das Judentum zur deutschen Kultur gehört.

Der Author ist Judaist und Religionswissenschaftler.

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