CDU politician Wolfgang Bosbach in “Hart aber fair”: It’s about Arabs and Africans | Politics

Da ist ihm dann doch der Kragen geplatzt! Im ARD-Talk „Hart aber fair“ mit Louis Klamroth (34) hat CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach (72) den grotesken Versuch abgeschmettert, Terroristen mit Klinikpersonal in einen Topf zu werfen.

Hintergrund: Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (58, Grüne) wollte die Forderung von Oppositionschef Friedrich Merz (68, CDU) nach einem Aufnahmestopp für Syrer und Afghanen mit Zahlen aus Thüringens Gesundheitswesen kontern.

Krankenschwester und Pizzabäcker

„Aus meinem Land“, so das trickreiche Argument der grünen Spitzenpolitikerin, „kann ich sagen: 16 Prozent der Ärzte in Krankenhäusern haben Migrationshintergrund. Die meisten kommen aus Syrien. Der Laden würde komplett zusammenbrechen!“

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) bei „Hart aber fair“

Foto: Das Erste/ARD

Doch Bosbach funkte sofort dazwischen: „Es geht nicht um die philippinische Krankenschwester!“, protestierte er. „Es geht nicht um den syrischen Arzt! Es geht nicht um den italienischen Pizzabäcker!“

Junge, bindungslose Männer

Sondern, so Bosbach sichtlich empört: „Es geht im Kern um junge, bindungslose Männer aus bestimmten Regionen, aus dem arabischen Raum, Subsahara, Nordafrika, mit einer hohen Gewaltbereitschaft!“

Seine Warnung: „Wenn wir uns diesem Problem nicht stellen, wenn wir die Augen verschließen vor unübersehbaren Problemen, aus lauter politischer Korrektheit, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn immer mehr Menschen das Vertrauen in die Politik verlieren!“ Dafür gab es anhaltenden Beifall.

Im Studio (v.l.): Innenpolitiker Sebastian Fiedler, Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, Aktivistin Lina Herzog, Moderator Louis Klamroth, Gartz-Bürgermeister Luca Piwodda, CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und Historikerin Katja Hoyer

Foto: Das Erste/ARD

Die Schnauze voll

Allerdings nicht bei allen. Innenpolitiker Sebastian Fiedler (51, SPD) etwa hob mahnend den Zeigefinger: Erst mal Ermittlungen abwarten, forderte der frühere Polizist, denn die Welt sei „erheblich komplizierter“. Außerdem würde er viel lieber über „die Herausforderungen des internationalen Terrorismus“ reden.

Fiedlers Ärger: Die Union würde immer wieder Diskussionen „anzetteln“, und er habe „auf Deutsch gesagt die Schnauze voll davon, dass wir jetzt immer das große Wehklagen haben.“

Debatte am falschen Ende

Die Forderung seiner Innenministerin Nancy Faeser (54, SPD) nach einem schärferen Waffenrecht wies Fiedler energisch zurück, „weil wir dieselbe Frage aufwerfen müssten, wenn er (der Täter von Solingen, d.Red.) eine Schusswaffe dabeigehabt hätte…“

Fiedlers Kritik in Richtung seiner heftig umstrittenen Parteigenossin: „Wenn man versucht, jetzt dieses allgemeine Messerverbot zu missbrauchen, führt man die Debatte am falschen Ende!“

Innenpolitiker Sebastian Fiedler (SPD)

Foto: Das Erste/ARD

Politik als Dienstleistung?

Die Vorschläge der Opposition zu einer besseren Steuerung von Migration und Terrorismusbekämpfung nannte Göring-Eckardt kurzerhand „billige Münze“, Fiedler sogar „dümmlich“.

Zu der ARD-Umfrage, die der AfD in Thüringen 30 Prozent, den Grünen dagegen nur noch drei Prozent vorhersagen, erklärte die Vizepräsidentin sichtlich genervt: „Man hätte gern, dass die Politik das (die Probleme, d.Red.) wie so ein Dienstleistungsunternehmen löst!“

Franzosen und Italiener

„Ich bekämpfe die AfD nicht, OBWOHL ich konservativ bin, sondern WEIL ich konservativ bin“, bekannte Bosbach zum Schluss.

Die Historikerin und Autorin Katja Hoyer (39) setzte eine enthüllende Beobachtung ans Ende des Talks: „Wir sind im Osten nicht so viel anders als in Frankreich oder Italien“, stellte sie fest.

Ihre Kritik: „Da sagt auch keiner: Warum verstehen die Franzosen die Demokratie nicht? Oder warum verstehen die Italiener die Demokratie nicht? Und man vergisst auch gerne, dass auch in Hessen die AfD bei 20 Prozent ist!“

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