Haben Sie sich in Ihrer Kindheit auch wie ein Schneekönig über den mit Schokolade, Nüssen und Mandarinen gefüllten Schuh am Nikolaustag gefreut? Bei den heimlichen Gaben am Nikolaustag handelt es sich um eine fest verwurzelte Tradition, die in vielen Teilen Europas und darüber hinaus begangen wird.
Aber woher kommt der Brauch eigentlich und warum beschenkt der Nikolaus genau an diesem Tag die Kinder mit heimlichen Gaben?
Todestag des heiligen Nikolaus am 6. Dezember
Der 6. Dezember ist der Todestag des heiligen Nikolaus von Myra, auf welchen der Brauch zurückgeht. Der Bischof lebte im 4. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Türkei und gilt als Schutzpatron der Kinder, Seefahrer, Kaufleute und vieler anderer Gruppen.
Bekannt ist er vor allem für seine Großzügigkeit und die Legenden, die seine Wohltätigkeit betonen. Eine der berühmtesten Geschichten erzählt, wie er heimlich Gold in die Strümpfe von drei verarmten Schwestern warf, um ihnen eine Mitgift zu geben und so ihre Zukunft zu sichern.
Traditionell stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages, also am 5. Dezember, ihre Schuhe oder Stiefel vor die Tür, in der Hoffnung, dass sie über Nacht mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken gefüllt werden – die Unartigen finden darin manchmal nur Kohle.
In vielen Kulturen gibt es auch Feste mit Umzügen, bei denen der heilige Nikolaus dargestellt wird – oft erscheint er in bischöflicher Robe und verteilt Geschenke.
Seit wann wird der Nikolaustag gefeiert?
Die Verehrung des heiligen Nikolaus und die damit verbundenen Bräuche entwickelten sich bereits kurz nach seinem Tod im Jahr 343. Im Laufe der Jahrhunderte verbreiteten sich diese Traditionen in ganz Europa und wurden den unterschiedlichen Kulturen angepasst.
Der moderne Brauch des Nikolaustags, wie wir ihn heute kennen, hat sich besonders im 19. Jahrhundert etabliert, als die Legenden um den heiligen Nikolaus neu belebt und in vielen Familien als fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Zeit etabliert wurden.
In den Gaben für die Kinder, in der Freude in ihren Augen spiegelt sich der gütige und großzügige Geist des Heiligen auch 1681 Jahre nach seinem Tod wider. Eine schöne Tradition, die es lohnt, zu bewahren.