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René Benko: Ex-Signa boss arrested in his villa | News

Es geht weiter abwärts für den österreichischen Pleite-Baulöwen René Benko: Wie österreichische Medien berichten, wurde er am frühen Donnerstagmorgen in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat die Festnahme mittlerweile bestätigt. Grund für die Festnahme sei sowohl Tatbegehungsgefahr als Verdunkelungsgefahr.

Benkos Anwalt Dr. Norbert Wess bestätigte gegenüber BILD: „Die Festnahmeanordnung gibt es. Das kann ich bestätigen, wenngleich ich sie noch nicht kenne. Aber über die allfällige U-Haft muss erst ein Gericht innerhalb von 48 Stunden entscheiden. Das erfolgt daher erst in weiterer Folge.“

In Benkos Villa ins Innsbruck klickten am Donnerstag die Handschellen

Foto: Robert Gongoll

Auch in Deutschland wird gegen René Benko ermittelt. Die WKStA habe jüngst ein Joint Investigation-Team (JIT) mit den Staatsanwaltschaften Berlin und München I gebildet. Dadurch sei es möglich, im Verfahrenskomplex unbürokratischer und effizienter grenzüberschreitend zu ermitteln, hieß es.

Mehrere Verfahren gegen Benko

In Österreich laufen mehrere Verfahren gegen Benko. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt etwa wegen des Verdachts, dass bei der Verlängerung eines Bankkredits im Sommer 2023 mutmaßlich die Zahlungsfähigkeit der Signa-Gruppe vorgetäuscht worden sei.

Auch italienische Strafverfolgungsbehörden hatten im Dezember einen Haftbefehl gegen Benko erlassen. Zu den Vorwürfen gegen den Gründer der Signa Holding zählen die Manipulation von Ausschreibungen, unzulässige Einflussnahme und Betrug.

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10. Januar: Benko in seiner gepanzerten G-Klasse. Sein Leibwächter sitzt am Steuer, er sitzt auf dem Beifahrersitz

Foto: Robert Gongoll

Die Signa Holding, die Dachgesellschaft von Benkos Immobilienimperium, hatte im November 2023 Insolvenz angemeldet und damit die größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte markiert. Benko selbst beantragte im März 2024 Privatinsolvenz.

Gläubiger fordern 2,4 Milliarden Euro

Der Unternehmer hatte mit seiner Signa-Gruppe ein großes Portfolio aufgebaut, zu dem auch die deutschen Kaufhausgruppen KaDeWe und Galeria gehörten. Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Firmenkonstrukt zusammen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters summiert sich die Summe der Forderungen an Benko auf etwa 2,4 Milliarden Euro.

Gegen Benko wird auch wegen mutmaßlichen Betrugs im Zusammenhang mit staatlichen Corona-Geldern ermittelt. Dabei geht es um Hilfsgelder für das luxuriöse „Chalet N“ im Skiort Lech am Arlberg. Untersucht wird, ob die Corona-Gelder als wirtschaftliche Unterstützung während der Pandemie genutzt oder für andere Zwecke missbraucht wurden.

Zuvor waren schon Ermittlungen wegen mutmaßlichen Kreditbetrugs und eines mutmaßlichen Bestechungsversuchs bekannt. Außerdem steht der Ex-Milliardär im Verdacht, Teile seines Vermögens unrechtmäßig beiseitegeschafft zu haben. Benkos Anwalt hat auch diese Vorwürfe bestritten.

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