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US election: Kamala Harris’ closing speech: contrast to Trump’s show | policy

Es sollte das absolute Gegenstück zu Donald Trumps lauter Show im New Yorker Madison Square Garden werden: Kamala Harris (60) hat genau eine Woche vor der US-Wahl ihr großes „Abschlussplädoyer“ im Herzen der amerikanischen Hauptstadt Washington gehalten.

Konkret: Im Park „The Ellipse“ südlich des Weißen Hauses, wo Donald Trump (78) am 6. Januar 2021 nach seiner Niederlage seine Anhänger mit erfundenen Wahlbetrugsvorwürfen aufgestachelt hatte. Die Menge stürmte anschließend das Kapitol, 140 Polizisten wurden dabei verletzt.

Den Ort der Kundgebung hatte Harris ganz bewusst gewählt, um den charakterlichen Unterschied zwischen ihr und ihrem Kontrahenten zu zeigen. Harris’ Botschaft: dort der unkontrollierbare und undemokratische Trump, hier die staatstragende Vize-Präsidentin.

Harris: Trump denkt nur an seine „reichen Freunde“

Zuletzt hatte Harris ihren Ton gegenüber Trump deutlich verschärft. So hatte sie ihn unter anderem als „Faschisten“ bezeichnet, der sich angeblich lobend über Nazi-Massenmörder Adolf Hitler geäußert habe. Sollte es heute die rhetorische Wende geben?

Was für eine Kulisse! Kamala Harris hält vor Zehntausenden Anhängern ihre große Wahlkampfrede im Herzen Washingtons

Foto: Bonnie Cash/UPI/Shutterstock

Staatstragend war die Kulisse allemal. In atmosphärischer Vorabenddämmerung wehten neben Harris amerikanische Flaggen auf der Bühne, im Hintergrund leuchtete das Weiße Haus. Patriotischer Pathos statt Zirkus in der Sport-Arena.

Das Harris-Team sprach von rund 75.000 Anhängern vor Ort

Foto: KEVIN DIETSCH/Getty Images via AFP

Und inhaltlich? Harris arbeitete sich vor allem in der ersten Hälfte ihrer Rede wieder an ihrem republikanischen Gegner ab. Sie warf Trump vor, nach „unkontrollierter Macht“ zu streben. Der Ex-Präsident sei „instabil, besessen von Rache und verzehrt von Groll“. Trump würde nur an seine „reichen Freunde“ denken, nicht aber an die hart arbeitenden Amerikaner.

Ein berittener Polizist sichert den Park „The Ellipse“ in Washington ab

Foto: Kaylee Greenlee Beal/REUTERS

Sie hingegen sei der Gegenentwurf. Während Trump mit einer „Feindesliste“ ins Weiße Haus einziehen würde, hätte sie eine To-do-Liste im Gepäck mit Dingen, die sie anpacken würde, so Harris.

Harris gibt die Versöhnerin

Diese zählte sie im zweiten Teil ihrer Rede auf: niedrigere Steuern für geringe und mittlere Einkommen, günstigere Wohnungen, eine bessere Pflege und die Wiedereinführung eines bundesweiten Rechts auf Abtreibung. Die „normalen Leute“ müssten sich wieder „ein Leben leisten“ können, so Harris.

Zum Abschluss gab die Demokraten-Kandidatin die Versöhnerin. Immer wieder betonte sie, als Präsidentin auch mit den Republikanern zusammenarbeiten zu wollen. „Ich glaube nicht, dass Menschen, die eine andere Meinung haben, Feinde sind“, sagte Harris. Anders als Trump wolle sie lieber mit diesen Menschen an einem Tisch sitzen, als sie ins Gefängnis zu werfen.

Ganz ohne Spitze gegen ihren Kontrahenten ging es dann doch nicht …

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