Vlotho (Nordrhein-Westfalen) – Die notorische Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (96) ist offenbar am Mittwoch gestorben.
Das berichten übereinstimmend der Nachrichtensender „n-tv“ und das Online-Portal „t-online“. Beide berufen sich auf entsprechende Mitteilungen der rechtsextremen Szene auf „X“ (vormals Twitter).
Darunter sei ein Post vom Vorsitzenden der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ Frank Franz (45): „Wir haben heute durch ihren Anwalt von ihrem Tod erfahren.“
Eine offizielle Bestätigung der Familie oder Haverbecks Anwalt liegt bislang nicht vor.
Abstruser Märtyer-Status
Ursula Haverbeck hatte in Neo-Nazikreisen über die Jahre einen abstrusen Märtyrer-Status erreicht, weil sie bis zuletzt den millionenfachen Mord an Juden während der Gewaltherrschaft unter Adolf Hitler öffentlich bestritten hatte.
Dafür musste sie mehrfach vor Gericht und wurde zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt.
Zuletzt im Juni dieses Jahres. Die Richterin verhängte wegen Volksverhetzung eine Haftstrafe von einem Jahr und vier Monaten ohne Bewährung. Die sollte Haverbeck im Gefängnis Bielefeld-Senne absitzen.
Massenvernichtung abgestritten
Laut Anklage sagte Haverbeck am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning (†96) vor Journalisten, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem NDR-Fernsehinterview verneinte sie, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab.
Damals wurde sie vom Amtsgericht Hamburg zu zehn Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, legte Berufung ein. Die wurde wegen Corona erst 2024 verhandelt.
Bis zu ihrem Tod blieb Haverbeck auf freiem Fuß, es gab Streit um ihre Haftfähigkeit – obwohl die Justiz eine Zelle im Erdgeschoss anbot, damit sie keine Treppen steigen müsse.
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