«Ich will nicht hören, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Jeder schreibt mir, jeder sagt mir: “Gutes Spiel”. Das tröstet mich nicht», betonte Sahin. «Ich möchte, dass wir zu Gewinnern werden. Und dann müssen wir solche Spiele ziehen. Es geht nicht, dass wir solche Fehler machen. Das macht mich traurig.»
Torwart Gregor Kobel sprach von Naivität. «Am Ende ist es schade, dass du dich nicht belohnst. Da müssen wir noch cleverer werden, noch abgezockter werden», sagte der 27-Jährige.
Dortmund hatte sich nach zwei Rückständen zweimal zurückgekämpft und durch die beiden Tore von Serhou Guirassy zweimal ausgeglichen. Mit einem Remis wäre der Revierclub zufrieden gewesen. Stattdessen leisteten sich Mittelfeldspieler Pascal Groß und Außenstürmer Jamie Gittens kurz vor Schluss ein Missverständnis und Barça entschied die Partie für sich.
«Vielleicht wird sowas gegen einen andere Gegner nicht bestraft. Aber auf dem Niveau – die Bayerns, die Barças, die Reals dieser Welt: Da musst du auf der Höhe sein. Da gibt es keinen Platz für Fehler. Das müssen wir so schnell wie möglich lernen – weil mithalten tun wir mit denen», sagte der sichtlich und hörbar niedergeschlagene Sahin über individuelle Aussetzer im BVB-Spiel.
Trotz der Niederlagen gegen Real Madrid und Barcelona in dieser Champions-League-Saison haben die Dortmunder gute Chancen, den direkten Achtelfinaleinzug zu schaffen. Der Revierclub liegt nur einen Punkt hinter dem dafür nötigen achten Platz und hat noch zwei vergleichsweise einfache Gegner: Im Januar spielt der BVB zunächst beim noch sieglosen FC Bologna und empfängt dann Schachtar Donezk.
Die Playoffs für die Mannschaften auf den Rängen neun bis 24 wollen die Dortmunder unbedingt vermeiden. Beim dicht getakteten Spielplan und angesichts der Marathon-Saison mit der Club-WM im Sommer kann die Borussia jede Pause gebrauchen.
Schon vor dem Barcelona-Spiel hatte Sahin vor zu hoher Belastung für die Fußballer gewarnt – auch, wenn natürlich nicht alle Verletzungen damit zu erklären sind.
Sollte nun auch Schlotterbeck ausfallen, muss der Coach im Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag wohl auf drei Innenverteidiger verzichten. Niklas Süle fehlt definitiv, Waldemar Anton sehr wahrscheinlich. Zudem musste Außenverteidiger Julian Ryerson zur Halbzeit wegen Kreislaufproblemen ausgewechselt werden. Hinter ihm steht ebenfalls ein Fragezeichen. Bei Schlotterbeck sollten weitere Untersuchungen Klarheit über die Schwere der Verletzung bringen.
Die Ausfallzeit des 25 Jahre alten deutschen Nationalspielers, der nach dem Abpfiff auf einer Trage vom Platz gebracht wurde, wird wohl auch Einfluss auf mögliche Dortmunder Transferaktivitäten im Winter haben. Man werde die Diagnose abwarten und die Situation in der Weihnachtspause diesbezüglich bewerten, erklärte Sahin.
Wie der Trainer und die Profis des BVB wünschte auch ein ehemaliger Mitspieler Schlotterbeck gute Genesung. «Daumen drücken für diesen großartigen Typen & Spieler», schrieb Mats Hummels bei Instagram.
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