São Paulo – Eine Legende tritt ab: Nach 42 Jahren gibt Schlagzeuger Nicko McBrain bei Iron Maiden die Drumsticks ab. Das Konzert am Abend in der brasilianischen Großstadt São Paulo werde sein letztes sein, teilte der 72-Jährige auf der Homepage der britischen Heavy-Metal-Band mit.
„Nach reiflicher Überlegung gebe ich mit Trauer und Freude meine Entscheidung bekannt, einen Schritt zurückzutreten vom anstrengenden Tourleben“, verkündete McBrain. Er werde weiterhin ein fester Bestandteil der Iron Maiden-Familie bleiben, versprach der Rockstar, wolle sich aber fortan „verschiedenen persönlichen Projekten“ widmen.
Nach Schlaganfall nicht mehr der Alte
Seit 1982 beackerte Nicko McBrain das Schlagzeug der „Eisernen Jungfrau“. Der gebürtige Londoner trat der Band kurz vor Veröffentlichung des Albums „Piece of Mind“ bei, ersetzte Clive Burr. „Piece of Mind“ gilt als eines der besten Werke der britischen Monster-Metaller, deren Markenzeichen „Eddie the Head“ auch vielen Nichtfans geläufig sein sollte.
Im Januar 2023 erlitt McBrain einen Schlaganfall, bereits damals drohte das Ende seiner Laufbahn. Dank intensiver Physiotherapie sowie der Unterstützung von Familie und Bandkollegen konnte sich der Drummer weitgehend erholen. Bereits drei Monate nach dem Schicksalsschlag konnte er wieder proben – jedoch mit Einschränkungen in seiner Fingerbeweglichkeit und Schnelligkeit. Ein schweres Handicap in seinem Beruf …
Iron Maiden passten danach einige Songs an, um McBrain zu unterstützen. So wurden Schlagzeug-Parts vereinfacht oder alternative Arrangements eingeführt, um ihm das Spielen zu erleichtern. Zuletzt gab McBrain an, etwa 85 bis 90 Prozent seiner früheren Stärke erreicht zu haben. Offenbar nicht genug, um seinen Perfektionsansprüchen zu genügen.
Manager kündigt Nachfolger an
Manager Rod Smallwood dankte dem Drummer im Namen der Band für seinen jahrzehntelangen Einsatz und kündigte an, dass die Gruppe schon bald einen neuen Schlagzeuger verkünden werde.
Zu seinen eigenen Ambitionen sagte McBrain: „Ich blicke mit viel Spannung und großer Hoffnung in die Zukunft! Wir sehen uns bald wieder, möge Gott euch alle segnen, und natürlich ‚Up the Irons!‘“
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