So wie die Partei heute dasteht, werden es die Liberalen nicht in den nächsten Bundestag schaffen. Und das liegt an der Parteiführung unter Christian Lindner: ER hat den an sich richtigen Ausstieg aus der Ampel versemmelt, wie es schlimmer nicht geht. Das D im D-Day-Plan bedeutet offenkundig Dummheit!
Die Lindner-FDP steht nach drei Jahren Ampel vor allem für Schuldenbremse, Mini-Steuersenkungen (die gleich von höheren Abgaben mehr als aufgefressen werden) und für Bürgergeld-Kürzungen.
Nichts davon ist völlig falsch, aber was fehlt, ist das, wofür Liberalsein steht: Freiheit großschreiben, Freiheit zu handeln, Recht am Eigentum. Bürgerrechte (Corona!). Vertrauen in die eigenen Kräfte. Anerkennen, dass Erwachsene nicht erzogen werden wollen. Sich nicht anmaßen zu wissen, was andere brauchen.
Man macht sich keine Freunde, wenn man das ausspricht, aber: Deutschland benötigt dringend eine starke liberale Kraft in der nächsten Regierung, wenn unser Land wieder auf die Beine kommen soll.
Ohne die FDP wird es weder den dringend nötigen wirtschaftlichen noch den gesellschaftspolitischen Neuanfang geben. Das wird Schwarz-Grün nicht schaffen und Schwarz-Rot erst recht nicht.
Doch nur eine bessere FDP wird gebraucht. Und deswegen ist es falsch, Buschmann als neuen Generalsekretär einzusetzen, nur weil Lindner ihm am meisten vertraut.
Stattdessen muss dringend frischer Wind – oder besser: Sturm – durch den allzu gemütlichen FDP-Männerclub gehen. Eine liberale Partei, in der politisch nicht die Fetzen fliegen, ist eben keine.
Wenn Lindner klug ist, überredet er Marie-Agnes Strack-Zimmermann, mindestens als neue Generalsekretärin anzutreten! Oder ihn gleich ganz abzulösen. MASZ hat in der Europawahl bewiesen, dass sie Wahlkampf kann, und im Bundestag, dass sie mehr liberalen Mumm in den Knochen hat als die ganze Partei.
Und vor allem: Strack-Zimmermann ist geradlinig, spricht klar und deutlich. Sie hat über Olaf Scholz früher als alle anderen in der FDP gesagt: nicht mein Kanzler. Diese Frau ist laut und kann nerven. Mit einem Wort: MASZ ist genau das, was die FDP jetzt braucht.
Eine Frau wäre im Sinn der Hälfte der Wähler ohnehin kein Fehler. Sie könnte auch einspringen, wenn der Chef eine Babypause einlegt.
