Karin Baal is dead: “The Youngsters” made her famous | Entertainment

Sie war die strahlende Diva des deutschen Films. Die Schauspielerin Karin Baal („Die Halbstarken“) ist tot. Sie starb am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Berlin, teilte ihre Familie der Deutschen Presse-Agentur mit.

„Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch – nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland“, sagten Therese Lohner und Thomas Baal, die Kinder der Schauspielerin, am Samstag.

Bis zuletzt lebte Baal in der Hauptstadt. Ihre Tochter Therese: „Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben.“

Zwischen Ruhm und Fluch, Trauer und Triumph: Karin Baal lebte ein bewegtes Leben

Foto: Getty Images

In den 60er-Jahren wurde sie u.a. mit den „Edgar Wallace“-Filmen zum Kinostar. Mit dem Kult-Streifen „Die Halbstarken“ (1956) an der Seite von Horst Buchholz (†69) wurde Karin Baal mit 15 Jahren zum Idol der Nachkriegsjugend.

Geboren wurde sie 1940 in Berlin, später begann sie eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Unter Hunderten Bewerberinnen wurde sie schließlich für „Die Halbstarken“ engagiert, übernahm die weibliche Hauptrolle der Sissy.

Traumpaar aus „Die Halbstarken“: Karin Baal (damals 15) und Horst Buchholz (damals 22)

Foto: ddp images/United Archives

Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos – und Baal später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

drehte sie Familienserien wie „Liebling Kreuzberg“, „Praxis Bülowbogen“ oder „Schwarzwaldklinik“. 2009 spielte sie Episodenrollen in den Serien „Pfarrer Braun“ und „SOKO Köln“. Ihren letzten -Film drehte sie 2011: „Vergiss nie, dass ich dich liebe“. 2018 wurde Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt.

Katin Baal war jung, blond, frech – eine Schönheit mit Katzenaugen

Karin Baal war jung, blond, frech – eine Schönheit mit Katzenaugen

Foto: dpa

Doch es folgten Süchte und finanzielle Sorgen

Vier Ehen scheiterten. Die Goldene-Kamera-Preisträgerin litt auch an Alkoholkrankheit und Depressionen, beides überwand sie zu Lebzeiten. 2010 sagte sie: „Inzwischen bin ich seit zwölf Jahren trocken. Es war ein schwerer Weg, ein Tal mit viel Tränen.“

Am Ende blieb ihr leider finanziell nicht viel! Im Jahr 2010 gestand sie, verarmt zu sein, lebte nach eigenen Angaben von nur 250 Euro im Monat. Der Grund: Sie habe sich nie um ihre Altersvorsorge gekümmert.

„Ich habe nie in die Rente einbezahlt. Ich wollte leben und Spaß haben. Alles andere war egal. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich heute eine wohlhabende Frau sein – wenn ich alles richtig gemacht hätte“, so Karin Baal 2010 zur Zeitschrift „Das Neue“.

Zwei Jahre später gestand Baal dann 2012 zu BILD: „Ich bin pleite. Ich musste sogar mein Festnetz-Telefon abmelden, weil es mir zu teuer war.“

Als junge Frau war Karin Baal Liebling der Filmkameras

Als junge Frau war Karin Baal Liebling der Filmkameras

Foto: picture alliance / United Archives

Das letzte Interview mit BILD

Im Jahr 2020 sprach die Film-Diva, die auf ein bewegtes Leben zurückblickte, mit BILD anlässlich ihres 80. Geburtstages.

Die Filmkameras mied sie da schon lange, sagte: „Ich habe mit dem Beruf abgeschlossen. Es gibt jetzt so viele Schauspielerinnen, die überhaupt keine Erfahrung haben, nichts können und von denen ich kein einziges Wort verstehe, wenn sie sprechen. Da möchte ich nicht unbedingt mitspielen.“

Baal (damals 42) 1982 in „Der Mann auf der Mauer“ an der Seite von Marius Müller-Westernhagen (34, heute 75)

Baal (damals 42) 1982 in „Der Mann auf der Mauer“ an der Seite von Marius Müller-Westernhagen (34, heute 75)

Foto: picture alliance

Baal lebte zurückgezogen in Berlin-Charlottenburg. Über das Älterwerden machte sie sich beim BILD-Gespräch wenig Gedanken: „Mein Körper wird vielleicht 80 – aber meine Seele bleibt, wie sie immer war. Ich habe eine Menge Freunde. Wir sprechen nie über das Alter. Ich finde das auch nicht unbedingt nennenswert.“

Auch den Tod nicht, er spielte für sie zu Lebzeiten keine Rolle: „Ich denke lieber an das, was war. Und das war wunderbar! Den Tod merke ich nicht. Das hoffe ich jedenfalls.“

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