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Söder flirts with candidacy for chancellor: “I wouldn’t shy away” | Politics

Und wieder ein neuer Anlauf! Nur einen Tag nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen kokettiert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) einmal mehr mit der Kanzlerkandidatur für die Union.

Auf dem politischen Frühschoppen beim Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg macht Söder Andeutungen, die viele in der Union hellhörig werden lassen: „Ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen“, verkündet er launig.

▶︎ Eine Überraschung ist das nicht: Seit Monaten nähert sich Söder der Kandidatur rhetorisch immer weiter an – und das trotz mehrfacher Dementis bis ins letzte Jahr hinein. Und trotz klarer Favoritenrolle für CDU-Chef Friedrich Merz (68).

Entsprechend locker nahm Merz die Söder-Ankündigung, sagte in Berlin: „Die Äußerung hat keinen Neuigkeitswert.“

Söder vor einem Jahr: „Ich stehe da nicht zur Verfügung“

Denn: Noch im Mai 2023 hatte der CSU-Chef bei Markus Lanz (55) im ZDF ausgeschlossen, sich wieder um die Kanzlerkandidatur der Union zu bemühen: „Für mich ist das Thema erledigt.“ Und auf die Frage, ob er das Angebot zur Kanzlerkandidatur auch dann ablehnen würde, wenn es denn käme, sagte Söder: „Mal abgesehen davon, dass es nicht kommt: Ich stehe da nicht zur Verfügung.“

Im Juli wurde er dann erstmals konkret: Auf die Frage, welche Umstände ihn denn zur Kandidatur bewegen könnten, antwortete der CSU-Chef beim Politikergrillen des Senders WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer): „Wenn Friedrich Merz mich bittet.“

Söder mit Seitenhieb auf Laschet

Beim Gillamoos war das schon deutlicher. Söder kündigte obendrein an, dass die Kandidatenkür bei der Union diesmal „definitiv anders laufen“ werde als 2021. „Damals war es schlicht und ergreifend der falsche Kandidat“, so Söder mit deutlichem Seitenhieb auf den gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet (62, CDU).

Markus Söder und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) gemeinsam beim Gillamoos

Foto: Leonhard Simon/REUTERS

Klar ist: Söder hält sich alle Optionen offen. CDU-Chef Merz liegt in den Umfragewerten hinter dem CSU-Chef und so sieht der offenbar eine Chance, die Karten in der Union neu zu mischen.

Die Vorsitzenden der beiden Unions-Parteien versichern seit Wochen, dass sie sich in der Frage der Kanzlerkandidatur untereinander verständigen werden.

Laut Merz haben die beiden Partei-Chefs vereinbart, dass sie sich „im Spätsommer miteinander besprechen und dann dem Parteivorstand einen Vorschlag machen werden“. Und weiter: „Der Spätsommer hat angefangen, aber er ist noch nicht zu Ende.“

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