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Election in Saxony and Thuringia: What happens if the AfD wins? | Politics

Gewählt wird am Sonntag nur im Osten. Aber die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen werden die gesamte Republik erschüttern.

▶︎ Erstmals könnte mit der AfD eine rechtsextreme Partei stärkste Kraft in einem Landtag werden (in Thüringen laut Umfragen ziemlich sicher, in Sachsen Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU).

▶︎ Und der Ampel-Regierung droht die größte Wahl-Klatsche. Im allerschlimmsten Fall scheitern SPD, Grüne und FDP allesamt in Erfurt und Dresden an der 5-Prozent-Hürde.

BILD beantwortet die heißesten Fragen zur Wahl:

Was passiert, wenn die SPD rausfliegt?

Kanzler Scholz im Thüringen-Wahlkampf

Foto: IMAGO/pictureteam

Die Lage: Die SPD steht in beiden Ländern bei 6 Prozent – und damit gefährlich nah am Total-Absturz. Dass die Kanzler-Partei aus einem oder gar zwei Landtagen fliegt – es wäre ein einmaliger Vorgang. Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) fährt am Wahlabend in die Parteizentrale, berät dort mit dem Präsidium.

Wenn’s schiefgeht: Die große Revolte droht Scholz (zumindest vorerst) nicht. Denn drei Wochen später wählt Brandenburg, da muss die SPD einen Ministerpräsidenten verteidigen. Das dürfte die Genossen davon abhalten, den eigenen Kanzler öffentlich zu demontieren. Intern (Partei und Fraktion) wird allerdings der Druck massiv steigen, dass Scholz endlich klarer auftreten müsse.

Werden die Grünen ihre Asylpolitik komplett umwerfen?

Wirtschaftsminister Habeck im Sachsen-Wahlkampf

Foto: Jan Woitas/dpa

In Thüringen ist ein Rauswurf aus dem Landtag wahrscheinlich, in Sachsen droht er. Gehen beide Wahlen schief, wird es für Robert Habeck (54), der grüner Kanzlerkandidat werden will, noch nicht gefährlich, aber ungemütlich. Habeck will die Grünen zur Volkspartei machen, will dafür härtere Asylregeln durchdrücken. Sofort gibt es Kritik aus der Fraktion, die seine Autorität ankratzt.

Steigt die FDP nach dem Ost-Debakel aus der Ampel aus?

Finanzminister Lindner im Sachsen-Wahlkampf

Foto: Heiko Rebsch/dpa

Die FDP kommt in beiden Ländern nur noch auf kaum messbare 2 Prozent. Eigentlich sind die Niederlagen im Osten eingepreist. Aber: Für Lindner kann es danach rumpeliger werden. Vor allem die von der Regierung geplante Rentenreform (garantiertes Niveau gegen höhere Beiträge) wird in der Fraktion für mächtig Ärger sorgen. Ob wirklich der Aufstand bis zum Ampel-Aus geprobt wird, ist fraglich.

Ruft sich Merz zum Kanzlerkandidaten aus?

Merz im Sachsen-Wahlkampf

Foto: Geisler-Fotopress

CDU-Chef Friedrich Merz (68) könnte nach der Kanzlerkandidatur für die Union greifen. In hohen Parteikreisen gibt es eine brisante Spekulation: Wenn die CDU in Sachsen vor der AfD liegt und in Thüringen deutlich über 20 Prozent, will Merz nächste Woche bei CSU-Chef Markus Söder (57) anrufen und seine Bereitschaft erklären.

Offen ist, wie Söder reagiert. Eigentlich hatten die beiden verabredet, die Kanzlerkandidatur erst drei Wochen später nach der Brandenburg-Wahl zu klären.

Und: Merz hat noch ein Umfrageproblem. Die größten Chancen bei der Bundestagswahl trauen die Bürger Söder zu (33 Prozent), Merz kommt nur auf 18 Prozent, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) auf 19 Prozent. Unter den Unions-Anhängern sind 45 Prozent für Söder, 25 Prozent für Merz, 19 Prozent für Wüst.

Geht Höcke in die Bundespolitik?

Björn Höcke (52) ist Rechtsextremist und wird als AfD-Spitzenkandidat wohl die Wahl in Thüringen gewinnen. Trotzdem könnte seine Zeit in der Landespolitik ablaufen. Heißes Gerücht in der AfD: Höcke will in die Bundespolitik, strebt eine Kandidatur bei der Bundestagswahl an. Darüber sollen in seinem Landesverband einige ganz froh sein, weil er selbst den eigenen Leuten zu extremistisch ist. In Thüringen haben alle anderen Parteien ausgeschlossen, mit Höcke und der AfD zu koalieren.

Wagenknecht im Thüringen-Wahlkampf

Foto: Getty Images

Muss die CDU mit Wagenknecht regieren?

Offiziell ausgeschlossen hat die CDU Koalitionen mit der Truppe von Rechts-Links-Populistin Sahra Wagenknecht (55) in Sachsen und Thüringen nicht. Sie will dann selbst die Verhandlungen führen, aber nicht in die Regierung gehen. Allerdings stellt Wagenknecht schon jetzt nicht-akzeptable Bedingungen für die CDU auf. Sie will ein solches Bündnis dazu zwingen, offiziell gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen im Westen Deutschlands zu sein.

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